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Was mache ich nur ohne euch?

Der letzte Schultag. Wie haben wir uns das früher herbeigesehnt. Jetzt ist es für Angela soweit. Aber die Perspektive ist anders. „Was mache ich nur ohne euch?“, so beginnt Angela ihre Abschiedsrede vor der gesamten Grundschule Zorneding (bei München). Die 310 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren lauschen aufmerksam ihren Worten, was nicht leicht ist in diesem Alter. Die Turnhalle ist im Karibik-Ambiente geschmückt.

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Kollegium im Matrosen-Outfit singt nach der Melodie: Seemann, lass das Träumen…

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Bootsbaukunst der Werklehrerinnen mit ihren Klassen. SY-Ithaka in Papier

Nach einer fröhlichen Einstimmung mit Gesang, herzlichen Worten und vielen Geschenken resümiert Angela ihr Leben in der Schule und als Schulleiterin ebenso fröhlich wie auch nachdenklich. Aber es ist so schwer für sie, wirklich schwer, nein, es ist fasst nicht auszuhalten wie schwer dieser Schritt für sie wirklich ist. Die Ferne lockt und die Geschwindigkeit des Lebens mahnt uns eindringlich zur Eile, aber eine Berufung aufzugeben, das ist schwer.

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Sie ist in Wirklichkeit der Kapitän. Ich eher Smutje oder Maschinist oder Funker…

Es war kein Job für Angela, sondern eine Berufung. Sie liebte die Aufgabe als Lehrerin und als Schulleiterin und übte ihre Tätigkeiten in der tiefen Überzeugung aus, dass die erste Bildung in der Grundschule für Kinder entscheidend ist. Natürlich auch wegen des Lernens, aber wie sie so oft sagte: Dass Kinder in der Grundschule lesen, schreiben und rechnen lernen, kann man eigentlich gar nicht verhindern. Aber es geht darum, die Kinder für das Leben stark zu machen, in jeder Hinsicht. Es ist so schade, dass diese Zeit zu Ende geht. Aber der Bayerische Staat änderte im letzten Jahr mitten in unserer Vorbereitungszeit ohne Vorankündigung mal eben ein Gesetz für Sonderbeurlaubung (so eine Art Sabbatical) und durchkreuzte so unsere Pläne für einen temporären Ausstieg. Da blieb uns nichts anders übrig als einen harten Schnitt zu machen.

Die Kinder und das Kollegium bedankten sich zum Abschied mit einer sensationellen Feier. Das Lied der ersten Klassen beginnt: „Frau Baldus und ihr Ehemann, die reisen jetzt in einem Kahn….“

Eämann

Zusammenfassung aus der 1.Klasse: Die Skipperin am Steuer, der Eämann schläft währenddessen. Das Schiff verfügt sogar über Türen und ist mit sehr vielen Dingen beladen. Zur Ausstattung gehören viele elektronische Geräte und Antennen. Natürlich hat das Schiff einen Motor mit Propeller. Und wir ankern an tropischen Inseln. (Nur die Segel fehlen irgendwie…)

 

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Weiterer Blick aus der 1.Klasse: der Eämann am Steuer und die Frau als Frau vor dem Mast.

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Ich schmunzelte während ich ganz vorne zwischen den Kleinen sitzen durfte und wurde Teil dieses Spektakels in Bildern, lustigen Versen und Liedern. Gerade diese Schule ist mir besonders ans Herz gewachsen. Einige Male arbeitete ich freitags im Rektorratszimmer, voll konzentriert in meinem SAP Job, während sie Unterricht gab. So konnten wir das eine und andere Mal am letzten Schultag vor den Ferien nach ihrem Unterrichtsende schon ausbüchsen. Die Kommunikationstechnologie und das Kollegium der Schule machten es möglich. Es lebe das digitale Zeitalter und die Schule!

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Ein Geschenk vom Elternbeirat: Die Weltkugel als Kuchen.

Bis bald,
der Eämann

 

 

 

2 replies »

  1. Ein schöner Abschied von der Schule und sicherlich bewegend.

    Da sind vielleicht ein paar Kapitäne der Zukunft dabei 🙂

    Viel Erfolg bei den weiteren Vorbereitungen auf Eure grosse Tour.

    Viele Grüsse,
    Wolfgang

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